Geschichten

Unsere Alltagshelden - Teil 3

Als Frau F.-M. mit der Diagnose Querschnittslähmung zu uns in die Praxis kam,
da war mir schon bewusst, dass es eine Menge Arbeit und Therapieeinheiten
bedarf, um sie sprichwörtlich wieder auf die Beine zu stellen.


Sie berichtete mir ihr Schicksal, dass es aufgrund einer Operation zu diesem
Zustand gekommen ist und wie sehr sie darunter leidet. In der ersten Einheit
noch mit Rollstuhl gekommen und nur 20 Minuten Therapiezeit zur Verfügung
besprachen wir das weitere Prozedere, machten erste Steh- und Gehversuche
am sperrigen Rollstuhl und weitere Tests.
Um ihr bestmöglich zu helfen, empfahl ich ihr, eine Verordnung mit
Doppelstunde vom Arzt besorgen zu lassen. In der zweiten Therapieeinheit
nun mit Rollator ausgestattet, hatte Frau F.-M. eine vom Arzt überarbeitete
Verordnung dabei. Ich staunte nicht schlecht, ab dem nächsten Mal geht’s mit
Doppelstunden weiter! Zusätzlich noch Therapie im Bewegungsbad obendrauf!
Das erlebt man selten und es ist schön zu sehen, wie sehr sie auch von
ärztlicher Seite unterstützt wird.

Nach einigen Einheiten schon machte Frau
F.-M. deutliche Fortschritte was das Gangbild betrifft. Ihr Mann hatte es ihr
auch bestätigt und meine Kollegin meinte ebenfalls, dass sich das Laufen
schon sehen lassen kann. Aufgrund dessen, dass ihr Mann sie immer in die Praxis fährt, war es für ihn
immer eine logistische Herausforderung, sodass die nächste Verordnung
kurzerhand als Hausbesuch ausgestellt wurde. Seitdem bin ich zweimal in der
Woche bei Frau F.-M., um weiterhin mit ihr gemeinsam an ihrem großen Ziel
zu arbeiten: selbständiger und besser Laufen zu können, vielleicht auch ohne
Rollator. Zugegeben, es sind schon intensive Trainingseinheiten, was Frau
F.-M. jedes Mal zum Schwitzen bringt, nicht selten berichtet sie auch von Tagen
wo sie sehr verzweifelt ist mit ihrer Situation.

Umso mehr bin ich glücklich und stolz auf sie, dass sie immer wieder aufsteht und weiterkämpft und sich
ihrer Situation stellt. Sie kann mehr, als sie sich insgeheim zutraut.
Umso schöner sind für sie die Einheiten im Bewegungsbad kurz vor dem
Wochenende. Kein Rollator, kein Anhalten, einfach durch das Wasser laufen.
Natürlich noch mit entsprechenden Übungen.

Frau F.-M. ist für mich eine besondere Patientin, die sich nach ihrem
Schicksalsschlag zurück ins Leben kämpft, mit all den Widrigkeiten und
Steinen, die auf dem Weg liegen. Sollte einer dieser Steine zu groß und schwer
für sie allein sein, dann packen wir es gemeinsam an, als Team!

Sie ist meine Alltagsheldin!

(geschrieben von Johnny Bernhardt)

Unsere Alltagshelden, Teil 2

 

M. war ein fröhliches, lebhaftes und gesundes Kind. Sie tobte, rannte, sprang und spielte, wie Kinder es früher getan haben. Sie ging gerne zur Schule und war meistens gut gelaunt.

Plötzlich die Diagnose: Ein Tumor im Gehirn. Eine riskante Operation mit ungewissem Ausgang.

Als sie die Augen aufmachte und langsam wieder zu sich kam, stellte die Mutter Fragen. Fragen, um heraus zu bekommen, worauf Sie sich einstellen musste. Konnte das Kind überhaupt noch sehen? Konnte es verstehen, was ich sage? Farben erkennen und Gesichter? Nach einer quälend langen Zeit der Ungewissheit stellte sich heraus, dass geistig keine Einschränkungen bleiben würden. Durch eine Störung der Motorik würde die Sprache verlangsamt bleiben, das eine Auge eingeschränkt sein und ob ein freies Gehen wieder möglich sein würde, das würde sich erst mit der Zeit herausstellen.

 

Das war vor vielen Jahren. Aus dem kleinen, 11jährigen Mädchen ist eine junge Frau geworden. Eine Frau, die verheiratet ist, mit Ihrem Mann zusammen in Ihrer eigenen Wohnung lebt, sich um ihren Haushalt kümmert und selbst versorgt. Die jeden Tag arbeitet und die immer noch oder wieder fröhlich, aufgeschlossen und tapfer durchs Leben geht. Die anderen gerne hilft und gerne Zeit mit anderen Menschen verbringt. Die voller Lebensfreude und Neugierde ist. Die sich nicht unterkriegen lässt, auch wenn sie gerade wieder einmal gestürzt ist. Sie steht einfach wieder auf, kämpft für Ihr Recht und lebt ihr Leben. Zum laufen braucht sie zwar einen Rollator, dafür geht sie ab und zu klettern.

Ich finde das bewundernswert und habe Hochachtung vor einer so positiven Lebenseinstellung und dem „immer wieder aufstehen und sich nicht unterkriegen lassen.“ Vielen Dank, dass Du uns das jede Woche vorlebst, wenn Du zu uns zur Behandlung kommst.

Heldin des Alltags

 

Frau S. hat am 23.12.2019 ihren 93 Geburtstag gefeiert. Sie wohnt alleine in Ihrer Doppelhaushälfte und versorgt sich selbst. Manchmal wäscht sie sogar die Wäsche der Enkelin mit. Sie ist geistig voll auf der Höhe, hat ihre Termine im Griff.

Frau S. Kocht jeden mittag ein frisches Essen für sich. Auch wenn sie manchmal gar keine Idee hat, was sie denn kochen soll. Meistens fällt ihr dann doch etwas ein, was ihr schmeckt. „Das hätte ich meinem Mann nicht hinstellen brauchen...“.

2005 hat Frau S. Erst die eine Hüfte operiert bekommen, dann die Knie und schließlich die andere Hüfte. All das haben wir ganz gut immer wieder in den Griff bekommen. Dann ist sie vor 5 Jahren im Garten unglücklich gestürzt. Dabei hat sie sich nicht nur beide Oberarme, sondern auch noch einen Oberschenkel gebrochen. Da ging natürlich erst einmal gar nichts mehr. Laufen konnte sie nicht und abstützen konnte sie sich auch nicht. Nicht alleine essen, nicht zur Toilette – für jeden Handgriff war sie auf Hilfe angewiesen. Das machte sie sehr unglücklich! Sie musste sogar einige Zeit im Heim verbringen. Mit 2 gebrochenen Armen ging es alleine zuhause einfach nicht. Im Seniorenwohnheim gefiel es ihr gar nicht. So war ihr oberstes Ziel, möglichst schnell wieder nach Hause zu dürfen, was sie auch erreicht hat.

Die Treppe zuhause bewältigt sie nur, indem sie sich mit beiden Händen am Geländer festhält. Als ihr Sohn schwerkrank und bettlägerig bei ihr zuhause lag, transportierte sie für ihr Teekannen, Essen und vieles mehr von der Küche im Erdgeschoss hinauf in den ersten Stock. Sie stellte es auf eine Stufe und immer wieder eine Stufe höher. So bewältigte sie auch diese Herausforderung und war bis zuletzt für den Sohn da.

„Ich muss ja...! Ich kann doch nicht einfach nichts machen.“ So bringt sie immer wieder ihre Wäsche in den Keller zum Waschen, kocht und tut das, was notwendig ist. Sie würde gerne einmal wieder ganz in Ruhe einkaufen gehen. „Da treffe ich immer so viele Leute. Mit denen möchte ich mich gerne ein wenig unterhalten. Aber das geht nicht, weil mein Sohn, der mich fährt, immer viel schneller fertig ist als ich.“

Seit mehreren Jahren kommt sie nun 2 x pro Woche zur Behandlung. Zu Fuß mit dem Rollator. Auch wenn sie manchmal sagt: „Heute wäre ich fast den Berg nicht hochgekommen.“ Wir sorgen dafür, dass sie sich wieder besser bewegen kann und ihren Alltag bewältigen. Denn das soll noch möglichst lange so bleiben.

 

Für mich ist Frau S. meine Alltagsheldin!

 

Im Januar 2020 ist Frau S. gestürzt und hat sich den Oberschenkel gebrochen. Da Sie das Bein nicht belasten durfte, musste sie nach dem Aufenthalt in der Klinik noch in eine Kurzzeitpflege. Sich zuhause zu versorgen war so nicht möglich. Nach und nach zerbrach die Hoffnung, wieder nach Hause zu können und meine Heldin ist leider verstorben.

 

Ein Termin wie immer?

Seit vielen Jahren hat mein wöchentlicher Termin in Burgfarrnbach bei Herrn Beck einen festen Platz in meiner „Wochenendgestaltung“:

Samstag 7:00 Uhr aufstehen, Gassi gehen mit dem Hund, 8:30– 9:15 Uhr Termin bei Herrn Beck, Kompostplatz, frische Frühstückssemmeln holen in der Weinmühle, einiges erledigen in der Praxis, und schließlich gegen 11:00 Uhr erwartet mich dann ein ausgedehntes Frühstück zu Hause.

Der Behandlungstermin bildet damit den entscheidenden Mittelpunkt des Samstagvormittagprogramms für die ganze Familie, ohne den wohl auch keiner von uns je die Vorzüge von „Wein’s“ Schwarzkümmelstangen entdeckt hätte.

...so auch an irgendeinem herbstlichen Samstagmorgen im letzten Jahr. Doch etwas war anders als ich die Praxis betrat: Die Anmeldung war verwaist und ich wurde nicht wie sonst von Frau Beck durch ein freundliches „Guten Morgen!“ in Empfang genommen. Aber wer Beck’s Konstanz und Pünktlichkeit gewohnt ist, lässt sich dadurch nicht verunsichern und geht wie gewohnt beherzt ins übliche Behandlungszimmer und macht sich bereit, ...ausziehen, auf die Liege legen und warten ...und warten ...und warten ...............und warten!

Nach ca. 15 Min. Wartezeit schließlich, die so gar nicht zum Stil der Praxis passten, machte sich langsam doch Verunsicherung in mir breit und ich zog mich wieder an, um nach draußen zu sehen, wo ich glaubte, Geräusche zu hören.

Ich staunte nicht schlecht als ich da auf eine erschrockene Reinigungskraft stieß, die mich dann wissen ließ, die Praxis sei heute geschlossen, die Becks seien wohl verreist.

Noch heute muss ich über meine Unbeirrbarkeit lachen, mit der ich ausgezogen auf der Liege lag. Zeugt sie doch davon, wie hoch mein Vertrauen in die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Praxis Beck ist. ...und es beruhigt mich, dass selbst dort mal etwas übersehen wird und kleine Schnitzer passieren können.

Zu Ihrem 50-jährigen Praxisjubiläum gratuliere ich Ihnen von ganzem Herzen und hoffe, dass sie mir noch einige Zeit als Therapeut erhalten bleiben, um mich allwöchentlich für meine Praxistätigkeit und für’s Rückwärtseinparken ; ) „aufzumöbeln“.

Ihr dankbarer Dauerpatient
Dr. Gerald M.

1989

Im August 1989 wurden bei mir 2 Aneurysmen im Kopf entdeckt. Ich wurde dann operiert, war 21 Tage bewußtlos und halbseitig gelähmt. Ich konnte im Krankenhaus nur 3 - 4 Meter am Geländer laufen.

Auf eigenen Wunsch wurde ich früher aus dem Krankenhaus entlassen. Dann aber erschien „ der Jürgen" auf der Bildfläche. Er kam jeden Tag in seiner Mittagspause (1 Stunde) und trainierte mit mir. Er massierte mich und ließ mich unter seiner Aufsicht Übungen machen.

Nach 1 Woche konnte ich schon wieder an die 500 Meter laufen. Am besten blieb in meiner Erinnerung das Ereignis, als ich das erste Mal in unserem Haus in den 1. Stock hochgeklettert bin. Ich war total ausser Atem, aber wir waren beide sehr glücklich.

Veronica P.

Ich persönlich habe von Herrn Beck sehr viel gelernt und danke gerne auf diesem Weg. Ich erinnere mich an seine Arbeit und die großen Erfolge mit dem Stäbchen. Mit allen Therapien konnten diese Erfolge nicht erzielt werden. Ich habe ihm sehr interessiert zugesehen und konnte es anfangs nicht nachvollziehen, zumal es blaue Flecken gab. Erst später ist mir klar geworden was da passiert und wie diese Erfolge stattgefunden haben. Herr Beck hat mich auch immer wieder unter seine Fittiche genommen und mir viel von seiner Erfahrung mitgegeben. Bei ihm wurde die Grundlage geschaffen für meine spätere erfolgreiche Karriere. Ein ganz besonderer Dank an einen großen Lehrmeister und weiterhin alles erdenklich Gute für seine Zukunft.

Herzlichst
Manuel D.

50 Jahre Praxis Jürgen Beck

Distelweg 1 C in Fürth-Burgfarrnbach - ein ganz gewöhnliches Reihenhaus in einer Neubausiedlung.
Doch im Inneren dieses Hauses fanden neben dem Leben der Familie Beck erstaunliche Dinge statt. Gleich rechts nach dem Eingangsbereich war die Türe zur Küche, Links ging es (normalerweise) in das Wohnzimmer.

In der Ecke dazwischen stand eine kleine Rezeption und statt in das Wohnzimmer kam man in einen Raum, gefüllt mit Liegen, getrennt durch Vorhänge. Dahinter teils muntere Gespräche, Stille oder unterdrücktes Stöhnen. Im Anschluss an diesen Behandlungsraum gab es noch einen Wintergarten; auch dort waren Physiotherapeuten tätig. Auch im Keller wurde behandelt.


Die Wohnung befand sich im Ober- und im Dachgeschoß. Man kann also sagen: ein wirklich gut gefülltes Haus, in dem jede Ecke genutzt wurde. Als wir vermutlich im Jahre 1983 erstmals in die Praxis Beck kamen, stand hinter der Rezeption Frau Beck und davor ein kleines Mädchen, das in diesem Jahre eingeschult wurde : Marion Beck. An Einzelheiten meiner ersten Behandlung kann ich mich nicht mehr erinnern, nur an die von Herrn Beck heiß geliebte Saugglocke, die nicht nur auf meinem Rücken mehrfarbige Streifen hinterließ.

Die Therapeuten wechselten, Herr Beck und Franz blieben. Obwohl der Platzmangel in der Praxis manchmal eklatant war, es ging immer wieder irgendwie und im Laufe der Zeit gewöhnte man sich auch daran.
Irgendwann kam dann der Umzug in die Hinteres Straße mit viel mehr Platz und einer viel größeren Rezeption.

Ach ja- eines noch: das Schulmädchen Marion ist inzwischen auch schon groß und steht nicht mehr vor der Rezeption.

Renate und Reimar L.

Rätsel: Wer kennt den Mann?

1.) An der Chemnitz seine Wiege stand,
ja, er ist aus dem Sachsenland,
jedoch der DDR abhold
noch vor der Mauer er sich trollt.
Er sucht sein Glück im Frankenland,
seit 60 Jahr´n ist er dort bekannt,
spricht fränkisch, sogar "färtherisch",
an seiner Sprach´ nix sächsich is`!

2.) Erst meint er, er will Kürschner sein,
die Leut´mit Pelzen kleiden fein,
daneben er viel Radel fährt,
beim Radelclub sich sehr bewährt,
fährt Rennen wie ein Großer schon,
Radeln ist seine Passion!
Hing Kürschnerei dann an den Nagel:
Was will mit Pelz man auf dem Radel?

3.) Viel besser scheint´s ihm, fit zu halten,
Sportler, Junge und die Alten,
er wird Masseur und Therapeut,
was uns alle sehr erfreut.
Er lernt in Fürth am Krankenhaus,
schon bald kennt er sich bestens aus,
macht in Fürth ´ne Praxis auf
schließlich in sei´m Reihenhaus.

4.) Da er als Radler Sportler ist,
etabliert beim Sport er sich,
hat Rudi Aldig schon geknetet,
Athleten, die verletzt, gerettet,
bei Meisterschaften, Olympiade
nirgends ist er sich zu schade
und mit Sieg um Sieg erfreut,
der Sportler, der von ihm betreut.

5.) Selbst in Japan kennt man ihn,
fährt jahraus, jahrein dorthin,
beim Radrennen dort unentbehrlich,
bildet er sich dort alljährlich
weiter, studiert Kältetherapie,
kehrt nach Hause dabei nie
ohne Beutel zum Vereisen,
das hilft gegen jedes "Reißen".

6.) Seine Praxis weitet sich,
eng wird´s dort ganz fürchterlich,
erweitert sich sein Reihenhaus,
baut in den Garten dort hinaus,
kauft zuletzt ein Praxis-Haus,
wo der Therapien viel
führen zum Gesundheitsziel!
Bewegung, Fitness und Gymnastik,
Geräte aus Metall und Plastik,
Wasserbecken, Saunafreuden
sind beliebt bei vielen Leuten!

7.) Mitarbeiter bald in Mengen
lernt man in der Praxis kennen,
dabei als Chef er garantiert,
dass jeder richtig wird kuriert.
Engagiert wie selten einer
hat er noch Humor wie keiner,
Fasnacht, Schunkeln, Karneval
macht er mit in jedem Fall.
In Veitshöchheim - Frankenwein! -
findet er sich jährlich ein!

8.) Wenn er auch viele Leiden mildert,
ist die Praxis doch bebildert
mit Kartoons und flotten Sprüchen,
kein Patient will diese missen,
denn Plackerei humorgewürzt
Leib und Seel´ und Heilung stützt:
"Albeite ohne Mullen und Knullen,
immel dalan denken, Albeit macht Fleude",
ruft ein Japan-Mann uns zu
von ´nem Wandbild immerzu!
Ein and´res Bild, ein alter Mann,
auf einer Hand noch stehen kann
und tut dem Betrachter kund:
" neunzig, na und ".
Dies ist scheint´s auch sein Motiv,
hoffen wir, dass auch ihm dies
lange Jahr´ vergönnt noch sei,
sein Alter ist uns einerlei!

9.) Ihr habt´s erraten, ich sag´s keck:
Der Mann ist unser
Jürgen Beck.

Hr. Beck mit Tonsur

Es war Ende der 70er Jahre, als ich mich schon lange mit zunehmenden Lumbalbeschwerden in meiner Praxis herumschlagen mußte. Selber krankschreiben konnte ich mich nicht, die Patientinnen waren wichtiger. Also habe ich auf gute Referenzen vertraut und mir einen Termin bei Herrn Beck, den ich bisher nicht persönlich kannte, geben zu lassen, natürlich damals am Distelweg 1c in Burgfarrnbach. Erstaunt war ich über den Termin um 20 Uhr. Das kam mir natürlich sehr gelegen, da ich auch nicht früher aus meiner eigenen Praxis entkommen konnte. Ich kam also an diesem vereinbarten Zeitpunkt am Distelweg an und fand ein ganz normales gemütliches Reihenhaus vor, in dem mich eine sehr nette und charmante Dame empfing, es war natürlich Frau Beck, wie sich dann herausstellte. Ich wurde von einem größeren Herrn begrüßt, der mich behandeln sollte und den ich auch dann mit Herrn Beck ansprach. Dieser Herr Beck trug eine sog. Tonsur auf seinem schütteren Haupt und nach meiner Frage nach der Ursache seiner ungewöhnlichen Haartracht, entgegnete er mir, daß es sich um eine verlorene Wette handelte. Bis dahin war ich immer noch der Meinung, von dem sehr bekannten Herrn Beck behandelt zu werden. Es stellte sich dann doch der ,,Franz“ als sog. Herr Beck heraus. Er ließ mich aber dennoch sehr lange im Irrglauben.

In dieser familiären Atmosphäre fühlte ich mich sehr gut aufgehoben, zumal meine Beschwerden einen längeren Behandlungszeitraum in Anspruch nehmen sollten. Oma Beck war jeden Dienstag abend zur Stelle, um sich mit mir während meiner Fango-Packung unterhalten zu können. Ein kleiner Zwetschger mit Schnuller torkelte noch um diese Zeit zwischen den paar Liegen im Erdgeschoss dieses Reihenhaus umher. Ich konnte damals ja nicht ahnen, daß Marion, wie der Knirps hieß, einmal eine große Rolle in meiner Krankengeschichte spielen sollte.

Herrn Beck selbst lernte ich erst 3 Wochen später kennen, denn er war, wie ich erfuhr auf Japan-Tournee. Uns verbindet seitdem eine sehr lange und kollegiale Freundschaft und Wertschätzung.

Die Anfangsjahre am Distelweg waren wunderbar. Ich erfuhr den gesamten Burgfarrnbach-Tratsch aus nächster Nähe, bzw. Vorhangbreite. Die Familie Beck hat sich bis in die späten Abendstunden hinein um ihre Patienten gekümmert. In welchen Praxen findet man das heute noch ? Herr Beck hat sich in all den Jahren bestens um meine Extremitäten bemüht. Es sind jetzt fast 40 Jahre her, in denen ich ununterbrochen seine Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Ich konnte die gesamte Entwicklung seiner Praxis verfolgen und bewundern, mit welcher Ruhe und Gewissenhaftigkeit er und seine Familie den großen Stress bewältigt haben.

Mit seiner Tochter Marion hat er eine sehr kompetente Nachfolgerin in seinen Reihen. Sie hat mich nach einer schweren Sepsis infolge multipler Hüfttransplantationen bestens behandelt und mich wieder aus dem Rollstuhl gebracht.

Ich bin Herrn Beck und seiner Familie überaus dankbar für die optimale Betreuung. Vielleicht sollte er sich doch ab und zu einmal mehr Musse und Erholung gönnen !

Meine Hochachtung und Respekt gegenüber seiner Menschlichkeit und der großartigen medizinischen Leistung.
50 Jahre therapeutisches Wirken sind bewundernswert und verdienen höchste Anerkennung und Hochachtung.

Ihr dankbarer Dr.med. Dieter W.